Hallo liebe Leserinnen und Leser,
heute möchte ich euch in einem umfangreichen Tutorial zeigen, wie ich leuchtende Objekte zeichne. Einige von euch haben in den Kommentaren ja erwähnt, dass sie dazu gerne ein Tutorial sehen würden.
Ich habe das Tutorial in zwei Abschnitte geteilt. Einmal werde ich versuchen euch ein paar wichtige Grundlagen zum Thema Licht nahe zu bringen. Anschließend geht es mit schrittweisen Erklärungen einer Beispiel-Illustration zur Sache ;)
Zunächst ein paar wichtige...
~~~~ Grundlagen ~~~~
Ein leuchtendes Objekt strahlt in der Regel mehr oder weniger gleichmäßig in alle Richtungen. Ein gutes Beispiel dafür ist die Sonne.
Die Distanz der Sonne zur Erde beträgt im Mittel 150 Millionen Killometer. Das ist kurzum so viel, dass die Strahlen tagsüber nahezu parallel auf die Erde auftreffen. Direkte Sonne sorgt für harte Schatten, indirektes oder gestreutes (Sonnen-)Licht für weiche Schatten. Wolken vor der Sonne streuen das Licht ähnlich einem Diffusor. Es wirkt "weich".
Sonne Mittags (kaum Schatten) - Sonne Abends (laange Schatten) |
Lichtstrahlen können gebündelt werden. Das kennen wir z.B. von Taschenlampen.
Licht kann auch "gebrochen" werden, beispielsweise an einer Wasseroberfläche oder an Glas. Ein Teil des Lichtes wird hier in der Regel reflektiert. Fällt das Licht in einem bestimmten Winkel ein, kann es auch komplett gebrochen werden. Licht, dass durch geschliffenes Glas fällt ist besonders faszinierend, aber auch schwer zu zeichnen.
Wichtig ist: Lichtstrahlen sind normalerweise nicht sichtbar! Sie werden erst dann sichtbar, wenn sie auf Partikel in der Luft stoßen: feine Wassertropfen oder Staub. Durch diesen Effekt erscheint der Himmel blau (mehr Informationen).
~~~~ Der leuchtende Mond ~~~~
Ich werde jetzt Schritt für Schritt erklären, wie ich das Leuchten im Hintergrund meiner kleinen Nacht-Illustration gezeichnet habe. Der Rest der Zeichnung wird auch kurz erklärt.
Outlines mit Feder und Ecoline 578
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Erste Schicht mit BG0000
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Alle Stellen, die später blau leuchten sollen sind mit BG0000 ausgemalt
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Wenn ich etwas zum leuchten bringen möchte, arbeite ich mich immer von hell nach dunkel. Je mehr Farbabstufungen des gewünschten Verlaufes ich besitze, desto besser bzw. einfacher gelingt dieser.
Einen Großteil dieses Prozesses habe ich auf Video aufgenommen. Dieses Video wird es bald auf meiner Facebook-Seite, sowie in meinem Blog zu sehen geben. Leider kann ich hier keine Videos zeigen, weshalb ich versucht habe aus einigen Schlüssel-Stellen ein paar hoffentlich hilfreiche Animationen zu erstellen. Die Animationen sind mehrere MB groß! Für einen flüssigen Ablauf empfehle ich, die Animationen abzuspeichern (Rechtsklick > Speichern unter..) ^^
Ich möchte die Schmetterlinge geisterartig weiß-blau vor einem dunklen Nachthimmel leuchten lassen. Dazu gehe ich wie folgt vor:
Schritt 1: ich male grob mit meinem hellsten Blauton (BG0000) die gesamte Fläche aus, dabei überlappe ich großzügig nach außen (siehe Foto oben).
Schritt 2: Nun verwende ich den hellsten Himmel-Hintergrund-Ton. In diesem Fall B91 und verblende mit BG0000.
Animation zu Schritt 2 |
Animation zu Schritt 3 und 4 |
Schritt 4: Ich male den dunklen Nachthimmel mit B99 und verblende mit B95 und B91.
Der Himmel-Hintergrund ist fertig.
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Die Büche und Pflanzen im Vordergrund sind hinzugekommen.
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Die Büsche im Hintergrund habe ich folgendermaßen gemacht:
Schritt 1: Flächig mit BG78 ausgemalt.
Schritt 2: Aufhellung durch wiederholtes Antupfen mit B000
Schritt 3: Schatten mit BG78 vertieft
Die Blätter der Pflanzen sind folgendermaßen entstanden:
Grundierung mit BG72
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Schatten mit BG75
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Die leuchtenden Blüten der Pflanzen sind so entstanden:
Schritt 1: Grundierung it RV00
Schritt 2: R43 für Blätter
Schritt 3: Schein nach außen und Reflexionen an den Steinen/Blättern mit RV00
Verblendet habe ich bei den Büschen mit BG72 (siehe Animationen für Technik)
Verblendet habe ich bei den Felsen mit C-2 (siehe Animationen für Technik)
Die Felsen sind mit C-2 und C-5 gemalt.
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Bei den Felsen kam außerdem noch RV00 und B000 zum Einsatz für die Reflexionen.
Ich habe die tiefen Schatten (C-5) nochmal mit B95 bearbeitet.
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An der Haut habe ich nochmal mit B91 schattiert.
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Das wars.
Noch ein paar weiße Heighlights und ein paar Sterne in den Himmel und:
FERTIG :)
Ich hoffe jetzt, dass euch mein Tutorial gefallen und auch weiter geholfen hat!
Hier noch die verwendeten Farben:
Hintergrund + Leuchten: B99, B95, B91, B000, BG0000
Pflanzen: BG97, BG75, BG72
Leuchtende Blüten: R43, RV00
Felsen: C-5, C-2, B95, B000, RV00
Haut: E50, B91, B000, BG0000, RV00
Liebe Grüße,
P.S.: Das verwendete Papier ist eine Karteikarte in DINA6 (ca 15x10 cm) von Brunnen. Die gibt es beim Müller für ca. 3€/100 Stück. Ich finde, dass man auf dem Papier sehr schöne Verläufe machen kann. Außerdem leuchten die Farben durch das reine Weiß des Papiers sehr schön.
Wow du überrascht mich jedes mal aufs neue mit deinen tollen Bildern. Das Tutorial finde ich gut brauche jetzt mal etwas Zeit um das mal auszuprobieren. .
AntwortenLöschenLiebe deine Bilder.
Lg Elfie
Gefällt mir gut! Nur wie und womit hast du die beschriebenen weißen Highlights und Sterne (siehe Beschreibung letztes Bild) gemacht? Danke :)
AntwortenLöschenOhje, bitte entschuldige die etwas späte Reaktion. Ich hoffe meine Antwort hilft dir, oder anderen, die hier lesen, trotzdem weiter.
LöschenDie Highlights mache ich in der Regel mit weißer Tusche. Hier gibt es unzählige verschiedene Anbieter, wobei sich für mich die Dr. Ph. Martin's Pen-White durchgesetzt hat. Es soll aber viele andere und vor allem günstigere Alternativen geben. Da mein Verbrauch an weißer Tusche aber nicht so hoch ist, hab ich jetzt nur Erfahrung mit dieser Tusche.
Die weiße Tusche verwende ich mit einer dünnen Röhrchenfeder. Die Sterne sind mit Pinsel gemacht. Man könnte aber auch so ein Sieb verwenden, wie früher in der Schule. Bei der Pinselvariante nimmt man einen harten Borstenpinsel, taucht ihn in die Tusche und lässt die Farbe auf das Papier spritzen. Dabei muss man vorsichtig vorgehen und Stellen die nicht bespritzt werden sollen, sorgfältig abdecken! :)