Hallo liebe Copic- Freunde,
ich, Erdbeerfröschchen, heiße euch heute wieder auf dem Copic Deutschland Blog willkommen.
Mit dabei habe ich diesesmal ein kleines Tutorial, wie ich Fell mit Copic- Markern coloriere. Dafür eignet sich als Beispiel ein weicher Teddy-Bär, mit dem ich euch drei Farb- Beispiele näher erläutern möchte.
Da es natürlich unzählige Farben und Musterungen im Tierreich gibt, habe ich mich auf erstmal auf die gezeigten Varianten konzentriert. Alles andere würde den Rahmen sprengen.
Mein Tutorial wird begleitet von einem kleinen Plüschbären, den man in zahreichen Farben gestalten kann. Den Anfang macht aber ein heller, lilafarbener Copic-Multiliner mit dem Namen Lavender. Der Farbauftrag später wirkt eher wie ein Aquarell, daher passen nicht so aufdringliche Lines besser.
Um eine plüschige Optik zu erhalten, zeichne ich hier schon lauter kleine abstehende Häärchen am Rand ein. Die Linien können dabei ruhig ungleichmäßig dick werden, das wirkt natürlicher. Ich lasse auch immer wieder kleine Lücken frei. Die Minengröße hängt von der Größe eures Motives ab. Da der Bär nicht allzu groß ist, habe ich den kleinsten Stift gewählt: 0,03
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Bevor es gleich weiter geht, eine kleine Info: Um mir etwas Arbeit zu ersparen, hatte ich meine Vorzeichnung fix eingescannt und das Bärchen nocheinmal vervielfältigt, bzw. ausgedruckt. Da leider die Farbpatrone alle war, sind die Lines in den folgenden Bildern eher grau, was aber im Endeffekt egal ist. Grau verschmilzt später etwas mit dem Farbauftrag.
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Nun folgt das Colorieren: Zu Beginn solltet ihr euch schonmal gedanklich eine Hauptfarbe zurechtlegen, wie das Fell dann aussehen soll. Für ganz weiche Übergänge, benötigt ihr möglichst viele Farben einer ähnlichen Farbfamilie, mindestens 3 Stück: Eine ganz helle Basis, die Hauptfarbe und eine Schattenfarbe. Je mehr Nuancen, desto unaufälliger sind die Übergänge. Die Zahlen auf den Stiften liegen alle nah beieinander (Meistens! Es gibt durchaus auch Stiftnummern, die sich trotzdem irgendwie beißen, obwohl sie nah bei einander liegen. Das testet ihr am Besten auf einem Schmierpapier aus. )
Hilfreich ist auch ein Blender. Zusätzlich nehme ich gerne noch B0000 und BV000 für Reflexe.
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Mein ersten Bärchen hat beigefarbenes Fell:
Die Basis ist hier E0000. Diese Farbe nehme ich bei Haut, Fell oder auf Gefiedern ziemlich oft. Das Haarkleid wirkt dann natürlicher und irgendwie wärmer. Ich füge außerdem schon ein paar Lichtreflexe mit B0000 ein und gehe noch einmal mit dem Blender über die Fläche. Das sorgt auch dafür, dass die Farbe nass bleibt.
Nun kommt die Hauptfarbe, dazu wähle ich die beiden beigefarbenen Stifte E41 und E42. Ich versuche dabei, dass der Farbauftrag nicht allzu gleichmäßig ist, und auch einige Stellen etwas heller bleiben. Ich blende mit dem E0000 noch einmal ab und füge nochmal Reflexe mit B000 und BV0000 ein.
Nun male ich noch die Öhrchen aus. Dabei sollte man darauf achten, dass die feinen Härchen, die an der Ohrmuschel herumwachsen, möglichst helle Spitzen haben. Schön kann man das bei Katzenohren sehen, ich hoffe, ihr wisst was ich meine.
Für das Innenohr nehme ich rosafarbene Hauttöne: R20, E93, E0000
Das Fell wird mit E53 etwas dunkler und ich blende wieder mit E42, E41 und E0000 ab und füge noch etwas BV0000 an der Unterseite des Bauches, sowie den Schatten unter dem rechten Arm ein.
(Für die helle Halskrause nehme ich nur E0000, etwas E41 und B0000)
Ein bisschen mehr Fellstruktur erhalte ich nun mit noch ein paar dunkleren Beigetönen, die auch die Schattenfarben bilden: E84. Diese Farbe blende ich mit E81, E53, sowie zusätzlich E42 und E41 ab. Das ist auch wieder so ein Beispiel, dass nacheinander folgende Nummern nicht immer automatisch zarte Übergänge zaubern. Hier liegen zwischen den E80ern, E50er und E40ern große Sprünge. Das muss man testen. Später hat man das im Gefühl, welche Stifte zusammen harmonieren könnten.
Nun kommt noch ein kleines Finish: Mit einem weißen Buntsift zeichne ich kleine weiße Härchen ein, ganz besonders an den Rändern, aber auch an der Halskrause. Die Härchen können ruhig etwas in das braune Fell hineinragen. Hier machen sich die hellen Lines nun nützlich, da sie fast nicht mehr auffallen. Mit Lila ziehe ich nochmal ein paar Lines nach, am Mäulchen, am rechten Arm oder auch zum Beispiel die Naht am Kopf. Das ist dann Geschmackssache.
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Fell in Kontrastfarben, Pandaoptik
Im zweiten Beispiel kommt das Bärchen in einem Pandafell daher. Diese Fellfarbe ist sehr kontrastreich zwischen hellen und sehr dunklem Fell. Ich grundiere wieder erstmal mit den hellsten Farben der jeweiligen Bereiche: N1 für die später schwarzen Körperteile und B0000, sowie BV0000 für das weiße Fell und gehe wieder mit dem Blender über die colorierten Flächen.
Im zweiten Schritt nehme ich nun N4 und N2, und verblende mit N1. (Ich sehe gerade, dass ich vergessen habe, N2 auf dem Foto dazuzulegen). Etwas realistischer wirkt das weiße Fell mit E0000 im Schattenbereich.
Da ich reines Schwarz als zu hart empfinde, bevorzuge ich für die dunklen Körperpartien das sehr dunkle, fast schwarze N8, und blende wieder abwärts mit N6, N4, N2 und N1 ab. Wichtig ist, dass ich gerade zum weißen Fell die dunklen Haare immer heller werdend auslaufen lasse, dazu nehme ich auch noch den Blender, als auch etwas B0000 für zarte Reflexe.
Mit BG70 ,W1 und dem Blender lasse ich das Fell unter dem rechten Arm schattiger wirken und ziehe mit lila nochmal die Lines nach.
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Mein letztes Beispiel zeigt noch einmal ein dunkelbraunen Bären, dunkelbraun kommt im Tierreich sehr häufig vor.
Ich starte wieder mit einer Grundierung aus E0000, B0000 und hier auch schon BV0000 (muss aber nicht sein) und dem Blender.
Bei der Colorierung des Kopfes musste ich ein bisschen rumtesten, weil ich nicht die passenden Brauntöne für die sanften Übergänge hatte, gerade die dunkeln Brauntöne sind bei mir Mangelware.
Der Bär hat eine dunkle Maske mit E57 und werde nun mit E13, E11 etwas heller und tupfe mich dann mit E53 , E43 E42 und E50 zum Rand. Zum Schluss setze ich blaue Reflexe mit
B0000. Ihr solltet zügig nass in nass arbeiten, auch vielleicht immer mal wieder mit den helleren Stiften in farbigen Bereiche hineinarbeiten und tupft am besten mit der Pinselspitze. Da diese Brauntöne sehr unterschiedlich sind, erfordert dieses Beispiel etwas Übung und ein Schmierzettel ;)
Der Bauch fiel mir etwas leichter. Ich habe hier mit E13 und E11 angefangen.
Und habe habe nun noch den E57 für die dunkleren Haare gefunden, er ließ sich etwas besser mit dem E13 und E11 verblenden.
Nachdem ich noch Halskrause und Gesicht coloriert habe, setze ich wieder den weißen Bunstift für die weißen Häärchen ein. Durch das dunklere Fell, kommt der Bunstift auch gut zur Geltung.
Ich hoffe, dass ich euch ein wenig helfen konnte. Ich wollte ein Tutorial gestalten, dass vielleicht auch für Anfänger nützlich ist. Ich wünsche euch viel Spaß beim Ausprobieren !
Euer Erdbeerfröschchen