Donnerstag, 10. September 2015

Vogelhäuschen


 

Liebe Copic- Freunde,
 hier ist wieder euer Erdbeerfröschchen. In meinem heutigen Beitrag zeige ich euch ein kleines Vogelhäuschen, versteckt in einem Gebüsch aus Kapuzinerkresse. Einige einheimische Singvögel haben sich hier versammelt.




Ich beginne damit, meine Skizze mit verschieden farbigen Copicmultilinern rein zu zeichnen, und wähle bewusst zarte Farben, damit die Lines später eher mit den Copicfarben verschmelzen. Dazu verwende ich jeweils einen Stift in Sepia für die Blätter, Rot für die Blüten, Grau für das Vogelhaus und Warmgrau für die Vögel. 


Als allererstes beginne ich mit der Grundierung des Häuschens und wähle dazu eher sandige Farben der E-Reihe. Insgesamt soll das Häuschen eher gräulich, verwittert wirken. Ich fange mit E41 und E50 an. Die Farbe muss nicht gleichmäßig aufgetragen sein, an einigen Stellen nehme ich B0000. Das ergibt einen schönen Lichteffekt und erzeugt später eine etwas verblasste Holzoptik. Mit E71 zeichne ich schon etwas dunklere Stellen ein und verblende wieder mit den anderen Farben.


Nun dunkle ich das Vogelhäuschen mit  W7, W5, W3, W2 etwas ab und versuche, die Holzmaserung etwas zu verdeutlichen. Zwischendurch verblende ich immer wieder mit den E-Stiften und versuche die hellblauen Stellen durchschimmern zu lassen. Mit Buntstiften kann man Details noch hervorheben. 


Für die Vögelchen habe ich mir vorab schon Naturreferenzen zurecht gelegt. Das ist ganz wichtig, um die verschiedenen Nuancen im Gefieder zu erkennen. Oft schillern die Federn in den unterschiedlichsten Tönen. Vorher hatte ich mir auch schon eine Kompositionsidee gedanklich zurechtgelegt, wo welcher Singvogel denn im Bild sitzen wird. Ich gehe hier nicht auf alle Vögel ein, da dass zu umfangreich werden würde. Vielleicht kann man daraus später ein Tutorial machen. Die Technik ist bei allen Vögeln aber ähnlich.  Hier seht ihr nun einen kleinen Zaunkönig, den ich ersteinmal in E50 grundiere. Anschließend tupfe ich nun die verschiedenen anderen Brauntöne ins Gefieder, beginnend beim Schnabel mit E70 und ein nussiges E33 für den Rumpf. Zwischendurch tupfe ich immer wieder ein paar hellere E-Töne dazwischen: zum Beispiel E50, E41 E71. Der Bauch ist eher gräulich in BG70, W0, W2, B0000. Für die dunklen Flecken an den Schwanzfedern nehme ich E44, sowie Bunstifte. Für einen flauschigen Effekte zeichne ich mit einem weißen Bunstift vereinzelnd zarte Federchen ein. 


 Nachdem ich alle Singvögel coloriert habe, widme ich mich den Blättern der Kapuzinerkresse.
Gerne verwende ich soviele Grünnuancen, wie möglich. Die hellen Blätter im Licht erhalten eher ein gelbgrün der YG-Reihe, die dunklen Blätter coloriere ich eher blaugrün:
Auch bei der Grundierung (G20 und G000) achte ich schon darauf, welche Blätter im Vordergrund im Schattenbereich liegen. Anschließend arbeite immer dunkler werdend die Blattstruktur heraus: Mit YG03, BG93 und G12 zeichne ich das Muster wie bei einer Torte ein. Mit BG34 setze ich ein paar bläuliche Reflexe in tieferliegende Blätter. Mit einem Blender bessere ich die Übergänge. Zum Schluss arbeite ich noch die Schatten mit BG99 und Bunstiften heraus und hebe die Blattadern mit Weiß heraus.


Hier ist noch eine Nahaufnahme, die zeigt, was es mit dem schwarzen Liner auf sich hat: Der Stift hat eine Pinselspitze. Damit verdeutliche ich nocheinmal die Schatten an den Blatträndern und man hat einen kleinen 3D-Effekt. Ich wende diese Technik später auf das gesamte Blattwerk an.


Es folgen die Blüten der Kapuzinerkresse in einem leuchtenden Orange: Wieder beginne ich mit einer Grundierung in einem hellen Farbton, hier Y0000 und Y21 in der Blütenmitte. Nun zeichne  ich mit Y32, YR12, YR15 strahlenförmig von der Blütenmitte ausgehend die eigentliche Orangefärbung ein.  Die Blütenmitte ist grünlich: YG00, YG03. Nun noch die schattigen Stellen mit R14, R27 und etwas R89 einzeichnen und fertig ist die Blüte.


Den Hintergund gestalte ich ganz einfach in Tupftechnik in einer grau- blauen Farbe. Geeignet sind BG 90, BG93, BG70, W5, W3, B000, B0000. Die Wahl der Stifte entscheide ich eher aus den Bauch heraus und ist wohl Geschmackssache. Damit die Farben schön ineinander übergehen, tropfe ich noch etwas Nachfüllerfarbe in einem pastelligen Ton (B000, BG90 und Blendernachfüller) hinein und tupfe ein Papiertuch mit Nagellackentferner auf die Oberfläche.


 Ich hatte mich am Ende noch spontan entschieden, ein paar Tautropfen auf den  Blütenblättern zu verteilen. Dafür habe ich zuerst mit einem dünnen Pinsel und CopicOpaque White die Tropenform aufgemalt und nach dem Trocknen mit einem dunklen Marker (R89, BG99) Schatten unter die Tropfen gesetzt.


Hier noch einmal alle Stifte auf einem Blick. Auf dem Foto sind natürlich auch die Farben drauf, die jetzt so im Text nicht auftauchen, die ich aber zum Beispiel für die anderen Vogelarten verwendet habe.

Vogelhaus: E41, E50, E71, B000, W7,  W5, W3, W2, W0
Zaunkönig: E50, E70, E71, E33, E44, BG70, B0000, W0, W2
Kapuzinerkresse: 
Blüten: Y0000, Y21, Y32, YR12, YR15, R14, R27, R89 
Blätter: G000, G20, YG03, BG93, G12, BG99, BG34, YG09

Copicmultiliner in sepia, rot, grau, warmgrau
Liner mit Pinselspitze in schwarz
CopicOpaque White
Nachfüller Blender, B000, BG90
sowie Buntstifte in schwarz, braun, weiß, weinrot

Zum Schluss noch der Scan meines Bildes, mit etwas Bildbearbeitung:


Ich hoffe, dass euch mein Beitrag auch diesesmal gefallen hat und freue mich schon auf das nächste Mal.  Es grüßt euch herzlichst das Erdbeefröschchen !!



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