Samstag, 21. Januar 2017

Tutorial: Handlettering mit Copics


Hallo, liebe Copic-Freunde!
Es ist mal wieder Zeit für ein kleines Tutorial.
Dieses Mal bin ich, M.Lang, damit an der Reihe und zeige euch heute, dass man mit Copics nicht nur prima Illustrationen colorieren kann, sondern auch wunderbar handlettern kann.

Was ist Handlettering überhaupt?
Ihr kennt es bestimmt schon vom Sehen: Postkarten mit coolen Sprüchen, kunstvoll dargestellte Zitate oder auch Buchcover.
Oft werden hier verschiedene Schriftarten und -stile durcheinander gewürfelt miteinander kombiniert, oftmals auch mit kleinen Verzierungen wie Bannern oder ähnlichem.
Handlettering ist inzwischen glatt zu einer ganz eigenen Kunstform geworden.
Schauen wir uns doch mal an, was wir hier mit Copics so alles anstellen können!



Zu Beginn gibt es eine kleine Übersicht, welche Copic-Spitzen welchen Effekt erzielen.
Hier nutze ich nicht nur die üblichen Copic Ciaos und Sketch, sondern auch die richtigen Marker mit der kürzeren, festeren Spitze.



Genau mit den Copic Markern geht es hier jetzt auch los.
Im Gegensatz zu der weichen, flexiblen Pinselspitze der Ciaos und Sketch kann man mit der relativ harten und dünnen Spitze der normalen Marker recht gut gleichbleibend dünne Striche machen.
Die Schriften wirken dadurch eher etwas statisch, selbst wenn man Kurven und Kringel macht. Die Strichstärke variiert praktisch nicht.




Vergleicht man das Ganze direkt mit der weicheren Pinselspitze der Copic Ciaos und Sketch, sieht man sofort den Unterschied. Je nachdem, wie ich den Stift hier bewege und wie viel Druck ich ausübe, variiert die Strichstärke sehr.
Dadurch kommen besonders dynamische, schwungvolle Schriften gut zur Geltung.



Als Drittes wären da noch die breiten, harten Spitzen, die wir sowohl bei den Markern wie auch den Ciaos und Sketch finden.
Für starke, breite, statische Schriften kann man diese Spitze gut verwenden, auch wenn der Umgang damit ein wenig Übung erfordern kann.
Gerade das Zusammenspiel von breiten und dünnen Linien kann aber sehr reizvoll sein.

Soweit zur Theorie was die unterschiedlichen Spitzen angeht.
Handlettering ist - wie alles andere auch - reine Übungssache. Tatsächlich habe ich selbst gerade erst damit angefangen, mich dafür zu begeistern und habe selbst noch nicht viele Erfahrungen sammeln können.
Aber vielleicht ist es gerade dann auch für euch interessant, so an meinen ersten Erfahrungen teilhaben zu können.

Für den 'richtigen' Teil meines Beitrages habe ich mir eines meiner Lieblingszitate von Mark Twain ausgesucht, das ich gerne als Handlettering zu Papier bringen wollte.



Beim Handlettering geht es viel ums Layout.
Wie und wo platziere ich welche Schrift in welcher Größe? Möchte ich bestimme Worte durch eine spezielle Schrift oder begleitende Elemente hervorheben?
Über solche Dinge könnt ihr euch Gedanken machen, während ihr eine grobe Skizze anfertigt.
Ich habe meine Skizze später eingescannt und die einzelnen Zeilen ein wenig hin und her geschoben, bis ich mit der Aufteilung soweit zufrieden war.
(Gleichzeitig hab ich Dödel auch erst beim Scan bemerkt, dass ich einen Buchstaben vergessen hatte - die notwendige Lücke habe ich dann mit etwas mehr Geschiebe noch eingefügt).



Das Anfertigen des Linearts erfordert ein wenig Geduld und - je nachdem welches Endergebnis man sich wünscht - ein ruhiges Händchen.
Mithilfe eines Geodreiecks und Kurvenlinealen kann man sich Schritt für Schritt voranarbeiten.
In meinem Fall wollte ich ein sehr sauberes Schriftbild haben, bei dem die geraden Linien auch WIRKLICH gerade sind. Stichwort: Geodreieck.
Elemente, die das Ganze dann wiederum auflockern, zeichne ich freihand. Hier in diesem Fall ist das das Banner.
Ein kleiner Tipp am Rande: Wenn ihr Wert auf gerade Zeilen legt, nehmt euch ruhig ein liniertes oder kariertes Papier und legt es unter das Blatt, auf dem ihr arbeitet (auch ruhig schon bei der Skizze!). Wenn ihr mit dem üblichen dünnen Markerpapier arbeitet, scheinen die Linien nämlich noch gut sichtbar durch, sodass ihr euch daran orientieren könnt.
In meinem Fall habe ich hier die Skizze untergelegt, um dem Layout soweit treu zu bleiben.
Elemente wie das Banner coloriert ihr am besten, bevor ihr die Schrift selbst einfügt. So vermeidet ihr es, dass die Schrift bei der Colo verschmiert.
Für das Lineart der Schriften habe ich übrigens die Copic Multiliner verwendet. Da es diese in vielen verschiedenen Größen gibt, ist das Arbeiten damit sehr angenehm - egal wie fein eure Schriften werden, ihr kommt mit einem entsprechend dünnen Multiliner hier gut voran.



Große Schriften wie diese hier eignen sich natürlich prima für etwas Farbe.
Das Lineart der Schrift habe ich mit dem Copic Multiliner in der Farbe Cobalt gemacht und dann einen Farbverlauf mit einigen Blautönen coloriert.
Für genau solche Schriften sind Copics eine prima Sache!



Probiert hier auch ruhig eher ungewöhnliche Farbkombinationen aus.
Da wir mit vielen unterschiedlichen Schriftarten arbeiten, ist dies praktisch DIE Chance, auch entsprechend unterschiedliche Farben zu verwenden, die ihr sonst nicht kombinieren würdet.
Für die eher verspielte Schrift hier habe ich mich daher auch direkt für eine lebhaftere Farbkombi entschieden.



Je nachdem wie geübt ihr im Handlettering und im Umgang mit den Copics seid, könnt ihr solche Schriften auch ohne die Hilfe (das Vorzeichnen) von Multilinern zeichnen.
Probiert vorsichtshalber aber erst auf einem Extrapapier aus, welche Effekte ihr erzielen könnt und übt euren Text einige Male, bevor ihr auf euer sorgfältig vorbereitetes Layout zeichnet.
Auch hier ist es hilfreich, sich die Skizze unter das Blatt zu legen. Gerade wenn ihr Schrift in einen Banner o.ä. platzieren wollt, kann es ansonsten sein, dass ihr zu groß oder zu klein schreibt und das ganze plötzlich nicht mehr passt.
Daher schaut erst einmal auf der Skizze, wie ihr die Schrift am besten platziert und orientiert euch dann bei der Ausarbeitung daran.



Wenn ihr mit der Schrift selbst soweit fertig seid, könnt ihr euch übrlegen, ob ihr noch ein paar Schmuckelemente hinzufügen möchtet.
In meinem Fall habe ich mich für zwei Kringel oben und unten, sowie ein paar kleine Zweige mit Blättern an den Seiten entschieden.
Hier sind eurer Fantasie natürlich keine Grenzen gesetzt.




Ich hoffe, dieses kleine Tutorial hat euch gefallen.
Habt ihr auch ein Lieblingszitat oder vielleicht eine Lieblingszeile aus einem Lied?
Möchtet ihr für eure Einmachgläser hübsche Schilder selbst gestalten?
Es gibt so viele Möglichkeiten, bei denen sich ein schönes Handlettering anbietet.
Vielleicht inspiriert euch dieser Post ja dazu, es auch mal zu versuchen. :D


 Hier kommen wie immer noch einmal alle verwendeten Farben für das Zitat-Handlettering:

Banner: E31, E41, E71, Blender
Never: B45, B32, B12, B97
Option: BG11, BG34, YG41, R00, RV21
Allowing: BG11, BG34, YG41
 + Copic Multiliner in diversen Farben und Größen



Viel Spaß beim Colorieren! <3
 


Mehr von mir findet ihr übrigens auf www.facebook.com/IvoryInterludes!
Schaut gerne mal vorbei! <3
 
 

Falls es etwas gibt, das ihr hier gerne von mir sehen möchtet, schreibt mir! :D
Eure M.Lang

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.